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Pflanzensoziologisches Institut

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Geschichte des Instituts

Das Institut wurde im Jahr 1953 von Frau Prof. Dr. Lore Kutschera als Pflanzensoziologisches Beratungsinstitut gegründet.

In den ersten sieben Jahren des Instituts entstand in gemeinsamer Arbeit von Prof. Kutschera mit Prof. Dr. Erwin Lichtenegger der "Wurzelatlas mitteleuropäischer Ackerunkräuter und Kulturpflanzen", der bis heute als internationales Standardwerk auf dem Gebiet der Wurzelforschung gilt und den Beginn einer insgesamt sieben Bände umfassenden Reihe darstellt.

Im Zeitraum von 1964 - 1982 war Frau Prof. Kutschera auch Leiterin der Abteilung Botanik und Pflanzensoziologie an der Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft, BAL (heute Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein ) in Irdning. Während dieser Zeit entstanden die Bände 2 und 4 des Wurzelatlas, in Zusammenarbeit mit Prof. Lichtenegger und ab 1967 unter Mitarbeit von Dr. Monika Sobotik, die von 1983 - 2001 die Leitung der Abteilung Botanik und Pflanzensoziologie an der BAL in Irdning innehatte.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten am Institut wurden zunehmend anatomische Untersuchungen als Ergänzung zu morphologischen Untersuchungen über die Bewurzelung von Pflanzen. Weiters wurde die grundlegende Frage des Richtungswachstums von Wurzel und Spross (Geotropismus) untersucht.

Ab 1977 wurden vom Magistrat der Stadt Klagenfurt unter Bürgermeister Mag. Leopold Guggenberger und auch seinen Nachfolgern Dkfm. Harald Scheucher und Christian Scheider die Räume des Dachgeschosses des Hochhauses Kempfstraße 12 in Klagenfurt für das Pflanzensoziologische Institut in dankenswerter Weise kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit wurde eine wichtige Voraussetzung für die Folgearbeiten in diesem Institut geschaffen. Auch konnte darin ein Labor für die anatomischen Untersuchungen eingerichtet werden.

1992 erschienen die Bände 3 und 4 der Wurzelatlas-Reihe, und in der Folge die Bände 5 bis 7.

Weiters wurden im Pflanzensoziologischen Institut laufend Untersuchungen und Gutachten zu aktuellen und praktischen Fragen durchgeführt. Schwerpunkte waren dabei:
  • Geeignete Standortwahl für Planzen in Landwirtschaft und Feldgemüsebau
  • Fruchtfolge und Düngung
  • Erosionsschutz
  • Veränderung der Vegetation durch Schadstoffbelastung (Schwermetalle, Stickoxide, Autoabgase, Chlorkohlenwasserstoffe.)
  • Pistenschutz durch Beschneiung
  • Einfluss von Wachstumsbedingungen (Kälte, Trockenheit) auf die Verteilung von Wald und Grasland
  • Biologische Böschungssicherung
Das Pflanzensoziologische Institut diente auch immer wieder als Knotenpunkt der internationalen fachlichen Zusammenarbeit. So wurde im Rahmen Abschlussbesprechung der Exkursion der internationalen Fachtagung "Wurzelökologie und ihre Nutzanwendung" 1982, die in den Räumen des Pflanzensoziologischen Institutes statt fand, die Internationale Gesellschaft für Wurzelforschung (ISRR) gegründet. Ebendort wurden die Weichen für die 7. Tagung der ISRR gestellt, die im September 2009 vom Institut für Hydraulik und Landeskulturelle Wasserwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien, unter der Leitung von Prof. Dr. Willibald Loiskandl organisiert wurde.
Die 10. Tagung fand 2015 in Canberra, Australien statt.

Seit dem Tod von Frau Prof. Kutschera im Jahr 2008 wird das Pflanzensoziologische Institut von Frau Dr. Monika Sobotik geleitet.

Im März 2015 übersiedelte das Pflanzensoziologische Institut von Klagenfurt nach Bad Goisern.

Das umfangreiche Herbar, das als Besonderheit bei vielen Pflanzen auch die Wurzeln mit umfasst, wurde in das Kärntner Landesherbar im Kärntner Botanikzentrum aufgenommen. Somit steht es für weitere wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung und seine Erhaltung ist durch eine sachgerechte Pflege für die Zukunft gesichert. Auch die umfangreiche Sonderdruck -und Literatursammlung kann im Kärntner Botanikzentrum eingesehen werden.

Dank der Förderung durch den Magistrat der Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten sowie der Kärntner Sparkasse konnte diese Umsiedlung im Jahr 2015 erfolgreich durchgeführt werden.






Prof. Dr. Lore Kutschera Prof. Lore Kutschera
(* 1917 - † 2008)



Prof. Dr. Erwin Lichtenegger Prof. Erwin Lichtenegger
(* 1928 - † 2004)